Freyung ist nicht Kleinbonum

Beim Lesen des Possenspieles "Lobet die CSU, denn sie ist allmächtig!" in der letzten Stadtratssitzung wurde ich willkürlich an Asterix und Obelix erinnert.

Ganz Gallien ist unter römischer Herrschaft, doch halt, das kleine Dorf Kleinbonum wehrt sich erfolgreich gegen die Übermacht Cäsars und seiner Legionen.

In Freyung läuft das Spiel aber verkehrt herum:

Ganz Niederbayern (speziell Freyung-Grafenau, Regen…) wehrt sich quer durch alle Parteien – mit einigen hochkarätigen CSUlern an der Spitze – dagegen, aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Ganz Niederbayern? Nein halt, die fest in Händen von CSU (incl. ödp-JWU-ÜWFK) befindliche Kreisstadt Freyung ist da ganz anderer Meinung. Man dürfe ja nicht wider den Stachel löcken, da man sonst Nachteile bei den Zuschüssen erfahren würde.

Wenn wir endgültig das Armenhaus Bayerns an der Endstation sind, hilft kein noch so großes CSU-Wohlwollen mehr.

Schon jetzt sind wir doch nur noch "Frischfleischlieferant" für die Ballungsräume (hoch qualifizierte Mitarbeiter, die den brummenden bayerischen Wirtschaftsmotor mit am Laufen halten und schulisch gut ausgebildete und hoch motivierte junge Leute, die in ihrer angestammten Heimat Niederbayern kaum berufliche Perspektiven haben), wie alle Prognosen vorher gesagt haben. Diese Prognosen werden von der Realität noch übertroffen.

Und wenn wir ohnehin bald zu Österreich gehören, brauchen wir weder die CSU noch deren Almosen, denn in unserem Nachbarland steht der Bürger und die Gesellschaft ganz oben auf der Agenda, und nicht Parteiraison.

Rainer Rathmann

BG-Vorsitzender